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Ziegenpeter bei Kindern meist harmlos.
Ziegenpeter gehört im weitesten Sinne zu den Kinderkrankheiten, tritt jedoch auch immer wieder beim Erwachsenen auf. Während Kinder die Viruserkrankung meist problemlos überstehen, kann es bei erwachsenen Menschen zu Komplikationen kommen. Das Leitsymptom von Ziegenpeter (Mumps) sind stark angeschwollene Wangen, im Volksmund auch Hamsterbacken genannt. Die Schwellung kommt von einer Entzündung der Ohrspeicheldrüsen, die für den Patienten enorm störend und schmerzhaft ist. Neben der Wangenschwellung leiden Patienten mit Ziegenpeter an Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeinen Erkältungssymptomen. Die Behandlung erfolgt systematisch, da es für Viruserkrankungen kein allgemein wirksames Medikament gibt und Antibiotika keine Funktion haben. In Deutschland tritt Mumps bei Kindern in der Regel nicht auf, da hier bereits im Säuglingsalter eine Immunisierung mit einem Impfserum durchgeführt wird.Ansteckungsgefahr bei Ziegenpeter besonders in Ballungszentren.
Auch wenn nahezu alle Kinder in Deutschland gegen Mumps geimpft sind, besteht theoretisch das Risiko einer Infektion und der Kontakt zu nachweislich erkrankten Menschen sollte zur Vorbeugung vermieden werden. Da die Ansteckungsgefahr schon eine Woche vor Ausbruch der Symptome gegeben ist, lässt sich der Kontakt zu Patienten mit Mumps nicht immer vermeiden, bei bestehendem Impfschutz ist das Risiko einer Infektion aber sehr gering. Bricht Ziegenpeter trotz Impfung aus, ist das Risiko von Komplikationen deutlich geringer als bei ungeimpften Patienten. Die Diagnose von Mumps ist meist schon auf den ersten Blick möglich, da die typische Schwellung eindeutig erkennbar ist. Bestehen aufgrund geringer Schwellungen Zweifel an der Diagnose, kann eine Untersuchung des Bluts notwendig sein.
Folgende Impfungen werden häufig vernachlässigt:
Die erste Impfung erfolgt beim Kind etwa im 11. Lebensmonat, im Alter von 14 Jahren ist spätestens eine Auffrischimpfung ratsam. Während die erste Impfung im Rahmen der gewöhnlichen Vorsorgeuntersuchungen meist automatisch durchgeführt wird, gerät die Auffrischung im Teenageralter oftmals in Vergessenheit. Aus diesem Grund besitzen viele Erwachsene keinen ausreichenden Impfschutz und haben ein höheres Risiko an Ziegenpeter zu erkranken. Auch Senioren gehören zu den Risikopatienten, da in deren Kindesalter die Impfung gegen Mumps noch nicht durchgeführt wurde. Es ist jedoch auch bei erwachsenen Menschen möglich einen wirksamen Impfschutz zu erreichen, wenn eine Erst- sowie eine Zweitimpfung im Abstand von einem Jahr gegeben wird. Kam die zu impfende Person bereits mit den Ziegenpeterviren in Kontakt, kann die Impfung den Ausbruch einer möglicherweise schon übertragenden Krankheit nicht mehr verhindern.
Komplikationsrisiko von Ziegenpeter steigt mit dem Alter.
Je älter ein Patient zum Zeitpunkt des Ausbruchs von Ziegenpeter ist, umso höher ist das Risiko eines komplizierten Verlaufs. Kinder machen meist eine weniger schwere Episode der Krankheit durch und genesen innerhalb von 20 Tagen ohne Komplikationen. Während der Pubertät besteht bei jungen Männern das Risiko einer Übertragung des Virus auf die Hoden, was im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen kann. Ein weiteres, insbesondere bei älteren Menschen bestehendes Risiko ist eine Übertragung des Erregers aufs Gehirn. In diesem Fall entwickelt sich aus der Mumpserkrankung schnell eine Hirnhautentzündung die stationär in der Klinik behandelt werden muss. Treten Symptome wie hohes Fieber und Nackensteife auf, muss sofort der nächsterreichbare Arzt kontaktiert werden. Patienten mit einem ohnehin geschwächten Immunsystem werden in der Regel ohnehin stationär behandelt, um Komplikationen so weit wie möglich zu unterbinden.