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Ziegenpeter gehört zu den Kinderkrankheiten.
Bei der Viruserkrankung Mumps, auch als Ziegenpeter bezeichnet, handelt es sich um eine Kinderkrankheit, die allerdings auch bei erwachsenen Menschen ausbrechen kann. Ziegenpeter tritt weltweit auf, in den vergangenen 20 Jahren wurden die Krankheitsfälle in Deutschland und Österreich allerdings drastisch reduziert, was auf eine gute Wirksamkeit der vorhandenen Schutzimpfung zurückzuführen ist. Eine einmal durchgemachte Mumpsinfektion sorgt in der Regel für eine dauerhafte Immunität gegen das Virus, der vorhandene Impfschutz senkt die Gefahr einer Infektion mit Ziegenpeter deutlich. Die Gefahr einer Ansteckung trotz vorhandenem Impfschutz ist besonders dann gegeben, wenn die Ansteckung bereits vor Gabe der Impfung erfolgt ist. Da die Inkubationszeit bei c.a 25 Tagen liegt und andere Patienten bereits ansteckend sind, bevor sie selbst Symptome entwickeln, kann die Impfung grundsätzlich zu spät erfolgen.
Vorbeugen durch Impfen ist wichtig.
Durch den vorhandenen Impfstoff lassen sich nicht nur Neuerkrankungen verhindern, sondern auch die Symptome im Erkrankungsfall lindern. Selten kann es passieren, dass es trotz Impfung zur Ansteckung kommt, das Risiko von Folgeschäden ist in diesem Fall deutlich geringer als bei einer Person ohne vorhandenen Impfschutz. Die Gefahr einer Infektion ist insbesondere in Ballungsgebieten (Kindergärten, öffentliche Einrichtungen) erhöht, daher müssen erkrankte Kinder und Erwachsene isoliert werden und dürfen die Einrichtungen erst wieder betreten, wenn die Ansteckungsgefahr vorüber ist. Bei erwachsenen Menschen tritt Ziegenpeter nur selten auf, die Ansteckung erfolgt dann meist beim eigenen oder einem anderen Kind, wenn der Impfschutz nicht mehr aufgefrischt wurde.
Komplikationsrisiko durch Mumps steigt im Alter an.
Die meisten Kinder überstehen eine Infektion mit Ziegenpeter unbeschadet innerhalb von ca. 20 Tagen. In einigen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen, die dann möglicherweise gesondert medizinisch behandelt werden müssen. Eine beim männlichen Patienten gefürchtete Komplikation ist die Ausbreitung des Virus auf die Hoden. In diesem Fall ist die Gefahr einer späteren Unfruchtbarkeit gegeben, das Risiko einer solchen Ausbreitung liegt bei rund 30 Prozent. Eine weitere gefürchtete Komplikation ist das Auftreten einer Hirnhautentzündung im Krankheitsverlauf von Mumps. Hier entwickeln sich Symptome wie hohes Fieber, Nackensteifigkeit und Lichtempfindlichkeit. Eine im Rahmen von Ziegenpeter auftretende Hirnhautentzündung muss immer stationär im Krankenhaus behandelt werden. Erwachsene haben generell ein höheres Risiko für einen komplizierten Verlauf von Mumps als Kinder.
Mumps kann nur symptomatisch behandelt werden.
Wie bei den meisten Viruserkrankungen kommt auch bei Ziegenpeter nur eine symptomatische Behandlung in Betracht. Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos, spezielle Virostatika helfen bei Mumps nur bedingt. Um die Symptome zu lindern kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, im Vordergrund steht die Linderung der Schmerzen, die durch die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auftreten. Bei hohem Fieber müssen zusätzlich Medikamente zur Regulierung der Körpertemperatur gegeben werden, da es ansonsten zu Beeinträchtigungen des Kreislaufs kommen kann. Die Patienten sollten während der Erkrankungsphase Bettruhe einhalten, möglichst viel Flüssigkeit zu sich nehmen, und den Kontakt zu gesunden Menschen meiden. Besteht aufgrund von Kontakt zu einem infizierten Menschen der Verdacht auf eine potentielle Mumpsinfektion, sollte bereits vor Ausbruch der Symptome ein Arzt konsultiert werden. Je früher Ziegenpeter erkannt wird, umso besser lässt sich das Risiko minimieren andere Personen per Tröpfcheninfektion zu infizieren.