Inhaltsverzeichnis
- 1 Ziegenpeter kann meist auf den ersten Blick diagnostiziert werden.
- 2 In seltenen Fällen tritt keine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auf.
- 3 Diagnose von Komplikationen erfolgt anhand des Krankheitsbildes.
- 4 Diagnose Meningitis bei Mumps erfordert meist Krankenhausaufenthalt.
Ziegenpeter kann meist auf den ersten Blick diagnostiziert werden.
Die Infektion mit Ziegenpeter beginnt meist mit unspezifischen Symptomen, im Verlauf tritt dann die typische Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auf, sogenannte Hamsterbacken entstehen. In diesem Stadium wird die Diagnose Mumps von Ärzten direkt beim ersten Blick diagnostiziert. In Kombination mit Fieber, Unwohlsein und Erkältungsbeschwerden gibt es kaum eine Differenzialdiagnostik. Wurde die Diagnose Ziegenpeter gestellt, wird umgehend die Linderung der Symptome mit Medikamenten eingeleitet. Spezielle Mittel gegen Viren sind nicht vorhanden, daher bleibt nur die symptomatische Behandlung. Auch bevor es zum Ausbruch der eigenen Symptome kommt, kann der Mumpserreger bereits im Blutserum nachgewiesen werden. Unmittelbar mit dem Zeitpunkt der Ansteckung, entwickelt der Organismus Antikörper, welche anhand einer Laboruntersuchung ausfindig gemacht werden können. Eine solche, verfrühte Diagnose ist zwar möglich, nutzt dem Patienten selbst aber nichts, da die Krankheit nicht aufgehalten werden kann. Lediglich der Schutz anderer Personen durch die frühzeitige Isolierung von erkrankten Patienten kann durch die frühe Diagnose verbessert werden.
In seltenen Fällen tritt keine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auf.
Charakteristisch für Ziegenpeter sind die sogenannten Hamsterbacken, die sich aufgrund einer massiven Schwellung einer oder beider Ohrspeicheldrüsen entwickelt. In einigen wenigen Fällen ist es möglich, dass die Speicheldrüsen nicht anschwellen, die Patienten stattdessen nur unter Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl leiden. Um dennoch eine Diagnose zu ermöglichen, sind in solchen Fällen Bluttests unumgänglich. Bei einer bestehenden Mumpsinfektion befinden sich Antikörper im Blut, hieran kann dann die Diagnose gestellt werden. In sehr wenigen Fällen setzt die Antikörperbildung spät oder gar nicht ein; jetzt kann die Diagnose nur noch gestellt werden, wenn im Labor eine Viruskultur angezüchtet wird. Hierfür wird dem Patient meist ein Rachenabstrich entnommen, die Diagnose ist jedoch auch durch Urin oder Gehirnwasser möglich.
Diagnose von Komplikationen erfolgt anhand des Krankheitsbildes.
Bei einigen Mumpspatienten entwickeln sich aus der harmlosen Kinderkrankheit mehr oder weniger schwerwiegende Folgeerkrankungen. Besonders bei jungen Männern besteht das Risiko einer Hodeninfektion durch das Virus. Die Hoden des Betroffenen schwellen an, schmerzen und weisen meist eine leichte Rötung auf. Mit dem Hinweis auf die bestehenden Mumpsinfektion ist die Diagnose schnell gestellt und die Behandlung kann eingeleitet werden. Auch Entzündungen weiterer Drüsen und Organe ist im Rahmen von Ziegenpeter möglich und können bei bekannter Mumpserkrankung meist ohne Probleme diagnostiziert werden. Liegen keine Kenntnisse über eine akut bestehende Infektion mit Ziegenpeter vor, gestaltet sich die Diagnose der Folgeerkrankungen schwieriger. Kommt es zu typischen Ziegenpeter-Komplikationen ohne dass Mumps bereits nachgewiesen wurde, erfolgt in der Regel die Anzucht einer Virenkultur im Labor. Wird Mumps anhand der Untersuchungsergebnisse ausgeschlossen, können weitere Diagnoseverfahren eingesetzt werden.
Diagnose Meningitis bei Mumps erfordert meist Krankenhausaufenthalt.
Die gefürchtetste Komplikation im Rahmen einer Infektion mit Ziegenpeter ist eine Hirnhautentzündung oder eine Entzündung des Gehirns. Bei einer Hirnhautentzündung entwickeln sich recht schnell spezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und eine zunehmende Versteifung des Nackens. Bei einer Entzündung des Hirns treten neben diesen Symptomen häufig auch Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auf. Beim Verdacht auf eine durch Ziegenpeter ausgelöste Meningitis erfolgt in der Regel die sofortige Aufnahme ins Krankenhaus, da diese Erkrankung im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Anhand einer Messung des Hirndrucks, diverser bildgebender Verfahren und einer Untersuchung des Hirnwassers kann die Diagnose Meningitis relativ schnell gestellt werden.