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Ziegenpeter wird in die Gruppe der Viruserkrankungen eingeordnet.
Bei der durch Mumpsviren ausgelösten Erkrankung Ziegenpeter handelt es sich um eine klassische Viruserkrankung. Eine einmalige Infektion mit Ziegenpeter hinterlässt beim Betroffenen absolute Immunität für den Rest des Lebens, aus diesem Grund wird Mumps auch als Kinderkrankheit bezeichnet. Die Krankheit selbst kann allerdings auch bei Erwachsenen ausbrechen, insbesondere wenn kein Impfschutz vorhanden ist und Kontakt zu erkrankten Kindern besteht. Arbeiten Erwachsene in sogenannten Ballungszentren wie Kindergärten und Schulen, ist die Impfung zwingend erforderlich, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Ob ein Kind mit dem Mumpsvirus infiziert ist, lässt sich nicht auf den ersten Blick erkennen, da die Symptome erst mindestens eine Woche später nach der Ansteckung ausbrechen, die Gefahr einer Übertragung aber schon vorher gegeben ist.
Ziegenpeter gehört zu den weltweit auftretenden Erkrankungen.
Mumps ist bereits seit dem 19. Jahrhundert als eigenständige Infektionskrankheit bekannt, sie tritt global auf und betrifft in mehr als 70 Prozent aller Fälle Kinder. Erwachsene sind besonders dann gefährdet, wenn sie in Ihrer Kindheit keine Impfung erhalten haben oder wenn stetiger Kontakt zu erkrankten Personen besteht. Anfang der 60er Jahre wurde erstmals ein Totimpfstoff kreiert, dieser wurde 1968 durch einen Lebendimpfstoff abgelöst. Die Immunisierung erfolgt in zwei Schritten, die erste Impfung wird im Alter von etwa einem Jahr gegeben, die Folgeimpfung etwa ein Jahr später. Vollständige Wirkung vorausgesetzt hält der Impfschutz lebenslang an. Grund für eine fehlerhafte Wirkung der Impfung kann eine akute bakterielle Infektionen während der Impfung sein. Während einer bestehenden Schwangerschaft kann die Impfung aufgrund von Risiken für das Kind nicht durchgeführt werden, ansonsten gibt es hinsichtlich des Zeitpunktes keine Einschränkungen.
Erkrankung trotz Impfung in Einzelfällen möglich.
Die Impfung gegen Ziegenpeter soll eine Ansteckung nach Möglichkeit vollständig vermeiden. In Einzelfällen kann es trotz vorhandenem Impfschutz zu einer Infektion kommen, diese fällt dann aber deutlich schwächer aus, als bei ungeimpften Personen. Während eine schmerzhafte Speicheldrüsenentzündung bei ungeimpften Patienten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit auftritt, leiden unter diesem Symptom nur etwa 0,5 Prozent aller Patienten mit vorhandener Impfung. Eine leichte Ziegenpeterinfektion wird häufig gar nicht erkannt, was an den fehlenden Symptomen durch die eigentlich vorhandene Impfung liegt.
Erkrankung im Erwachsenenalter birgt mehr Gefahren und Risiken.
Mumps wird von Kindern fast immer problemlos überstanden, die Symptome sind unangenehm und quälend, heilen aber in den meisten Fällen innerhalb weniger Wochen vollständig aus. Je älter ein Patient zum Zeitpunkt der Erkrankung ist, umso höher ist das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs. Zu den häufigsten Komplikationen gehört die äußerst schmerzhafte Entzündung der Hoden bei jungen Männern. Doch auch eine durch Mumpsviren ausgelöste Hirnhautentzündung tritt in einigen Fällen auf. Komplikationen müssen fast immer im Krankenhaus behandelt werden, da schnellstmögliches Eingreifen durch den behandelnden Arzt erforderlich werden kann. Eine durch Ziegenpeter ausgelöste Meningitis verlängert den Krankheitsverlauf meist um mehrere Wochen, danach sind die Patienten bei günstigem Verlauf vollständig geheilt. Nur in sehr seltenen Fällen, und bei völlig fehlender Behandlung, besteht das Risiko eines letalen Ausgangs der Erkrankung. Sobald der Patient Veränderungen an sich feststellt, die über normale Symptome von Ziegenpeter hinausgehen, sollte der nächst erreichbare Arzt konsultiert werden, um rasch die geeignete Behandlung einzuleiten.