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Viren sind der Auslöser von Ziegenpeter.
Der Auslöser von Ziegenpeter sind Mumpsviren. Die Übertragung findet per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch statt, nur selten sind kontaminierte Gegenstände bei Berührung der Auslöser für die Infektion. Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung vergehen im Schnitt zwei bis drei Wochen, während dieses Zeitraums ist der Infektionsträger aber schon ansteckend für andere Menschen. Tiere sind hinsichtlich einer Ansteckung nicht gefährdet, Mumps betrifft ausschließlich Menschen und hier wiederum überwiegend Kinder. Die Erkrankung heilt im Kindesalter meist folgenlos aus, bei erwachsenen Personen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es jedoch zu einem komplizierten Krankheitsverlauf kommen. Nach einer durchgemachten Mumpsinfektion hat der Körper Immunität gegen das Virus aufgebaut und es besteht keine Gefahr mehr für eine weitere Ansteckung mit Ziegenpeter.
Erkrankungen bei Kindern nehmen immer mehr ab.
In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der mit Mumps infizierten Kinder drastisch gesunken. Die Ursache hierfür liegt beim hochwirksamen Impfschutz gegen Ziegenpeter. Bereits im Alter von 11 Monaten werden Kinder in Deutschland automatisch im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt gegen Mumps geimpft. Etwa ein Jahr später erfolgt dann die zweite Impfung. Die Gefahr einer Ansteckung mit Mumps bei aktivem Impfschutz ist verschwindend gering, kommt es trotz Impfung zur Infektion ist der Verlauf deutlich gemildert und es besteht kaum ein Risiko für Folgeerkrankungen. Bei männlichen Jugendlichen ist Mumps nicht selten die Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen im späteren Leben. Die auslösenden Viren können im Rahmen einer Ziegenpeterinfektion auf die Hoden übergehen und dort zu einer schmerzhaften Entzündung führen. Diese Komplikation kann im schlimmsten Fall vollständige Unfruchtbarkeit zur Folge haben, in den meisten Fällen treten jedoch nur Störungen hinsichtlich der Fruchtbarkeit auf.
Erkrankungen bei Erwachsenen nehmen aufgrund fehlendem Impfschutz zu.
Auch wenn Ziegenpeter medizinisch gesehen zu den Kinderkrankheiten zählt, besteht auch bei Erwachsenen stets die Gefahr einer Infektion. Statistisch gesehen erkranken Erwachsene mittlerweile sogar häufiger als Kinder. Grund hierfür ist der oft fehlende Impfschutz im Erwachsenenalter. Bei Menschen deren Geburtsjahr vor 1980 liegt war es in der Kindheit noch nicht üblich, dass automatisch gegen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps und Röteln geimpft wurde. Das später eingeführte Impfserum wurde im Erwachsenenalter dann in der Regel nicht mehr gegeben, so dass volle Ansteckungsgefahr besteht. Mit verbreiteten Impfkampagnen ist nunmehr eine fast flächendeckende Mumpsimpfung bei Kindern möglich, so dass die Zahl der Krankheitsfälle weiter abnimmt.
Ansteckungsgefahr in Ballungszentren besonders hoch.
Mumps tritt generell überall und weltweit auf, die Ansteckungsgefahr ist jedoch in Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen am Höchsten. Da die Symptome erst rund 20 Tage nach der Ansteckung ausbrechen, kann ein infiziertes Kind viele Mitschüler beispielsweise anstecken, bevor die Krankheit bekannt wird. Während Kinder mit funktionierendem Impfschutz kaum gefährdet sind, besteht bei Lehrkräften und anderen erwachsenen Kontaktpersonen oft ein deutlich höheres Risiko sich anzustecken. Besondere Vorsicht ist für schwangere Frauen empfehlenswert, da die Erkrankung im ersten Drittel der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen kann. Wurde in der Vergangenheit bereits eine Infektion mit Ziegenpeter durchgemacht, sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen mehr nötig. Selbst wenn kein Impfschutz vorhanden ist, besteht bei einmal durchgemachter Krankheit keine Ansteckungsgefahr mehr, da der Körper sich gegen das Virus immunisiert.