Inhaltsverzeichnis
Verlauf bei Ziegenpeter in den meisten Fällen harmlos.
Ziegenpeter verläuft bei mehr als 80 Prozent aller Fälle harmlos und heilt ohne Folgeerkrankungen innerhalb von maximal 20 Tagen aus. Insbesondere Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen oft einen deutlich harmloseren Krankheitsverlauf, gefährlich ist die Erkrankung hingegen für Säuglinge, da eine mögliche Hirnhautentzündung hier schwere Folgen haben kann. Auch bei Senioren besteht ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, da die körpereigenen Abwehrkräfte nicht mehr ausreichend funktionieren. Die Symptome von Ziegenpeter sind für den Patienten äußerst unangenehm, zumal die oft starke Schwellung der Ohrspeicheldrüse recht schmerzhaft sein kann. Durch den Einsatz von fiebersenkenden und schmerzstillenden Medikamenten lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch erträglich gestalten und die Patienten verspüren meist schon nach der ersten Woche eine deutliche Besserung. Schonung ist für den Patienten bei Mumps sehr wichtig, da der Körper sämtliche Kräfte dafür verbraucht, die körpereigene Abwehr zu aktivieren und gegen das Virus anzukämpfen.
Keine Besserung nach einer Woche kann auf schweren Verlauf hindeuten.
In der Regel bessern sich die Symptome von Ziegenpeter recht schnell und die Patienten können bereits nach ein bis zwei Wochen das Bett wieder verlassen. Tritt innerhalb von einer Woche keine deutliche Linderung der Symptome auf, sollte unbedingt ein zweiter Kontakt zum Arzt erfolgen, da das Risiko eines komplizierten Verlaufs besteht. Insbesondere wenn das Fieber auf weit über 40 Grad ansteigt, sollte umgehend ein Arzt benachrichtigt werden, da es zu einer Hirnhautentzündung kommen kann. Tritt eine durch Ziegenpeter ausgelöste Meningits auf, muss die Aufnahme in ein Krankenhaus erfolgen, um die Symptome schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Hodenentzündung verzögert den Verlauf von Ziegenpeter.
Im Rahmen des Krankheitsverlaufs kann es bei jungen Männern zu einer Entzündung der Hoden kommen. Die Symptome sind stark geschwollene und gerötete Hoden, welche für den Patienten äußerst schmerzhaft sind. Die Behandlung erfolgt häufig mit Cortison, da die Entzündung anders nicht immer einzudämmen ist. Kommt es zur Hodenentzündung, ist sofortige Rücksprache mit dem Arzt zu halten, um den Verlauf der Erkrankung möglichst günstig zu beeinflussen. Die Hoden des betroffenen Patienten müssen hoch gelagert werden und vor Bewegung geschützt werden. Missachtet der Patient seine Symptome, kann es zu einer zunehmenden Schwellung der Hoden kommen, die dann oft nur noch mit einem entlastenden Einschnitt in den Hodensack behandelt werden kann.
Verlauf in der Schwangerschaft kann kompliziert sein.
Während einer Schwangerschaft sollte die Frau alles Mögliche unternehmen, um eine Infektion mit Ziegenpeter zu vermeiden. Die Gefahr einer Fehlgeburt ist besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft hoch, daher werden betroffene Frauen meist stationär behandelt. Während des weiteren Verlaufs einer Schwangerschaft führt eine Mumpsinfektion meist nicht zu Komplikationen, Schäden beim ungeborenen Kind sind nicht zu erwarten. Neugeborene haben einen sogenannten Nestschutz gegen eine Infektion mit Ziegenpeter, es werden Antikörper aus dem Blut der Mutter mitgegeben. Hat die Mutter noch keine Erkrankung durchgemacht und hat keinen funktionierenden Impfschutz, können Säuglinge bereits in den ersten Lebenswochen an Ziegenpeter erkranken. Gerät die Frau in Kenntnis einer Schwangerschaft und hat keinen bestehenden Impfschutz und keine vorhandenen Antikörper, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen im Kontakt mit potentiell infizierten Personen erforderlich.